PROJEKT-INDIENHILFE e.V.

Oktober 2000

 

 

Das Unbekannte hast du mir vertraut gemacht,

Heimat gabst du mir an vielen Orten;

das Ferne, Freund, hast du mir nahgebracht,

den Fremden Bruder werden lassen.

 

[Tagore]

 

 

Günzburg, im Oktober 2000

  

Liebe Freunde!

 

Seit einem Jahr gibt es nun den Verein „Projekt-Indienhilfe e.V.“, inzwischen zählen wir 25 Mitglieder. Am 7. Oktober fand die diesjährige Mitgliederversammlung in Günzburg statt, bei der wir in gemütlichem Rahmen die jüngsten Ereignisse in Calcutta diskutiert haben (siehe unten). Father Joseph (Nitika Don Bosco) und John und June (vom St. Joseph’s Centre) haben sich sehr über unsere Vereinsgründung und die damit verbundene Etablierung unseres Spendenprojekts gefreut. Am 25. November werden Julia und Alexander nach Indien reisen. Dabei haben sie auch viel Zeit für unsere beiden Projekte eingeplant:

 

Father Joseph

 

Wie in allen Zeitungen und Nachrichten zu sehen war, wurden Bengalen (Indien) und Bangladesh erneut von einer Flutkatastrophe heimgesucht. Viele Menschen starben, Dörfer wurden zerstört. Auch in Calcutta standen - mal wieder - alle Straßen unter Wasser.

Da die Zerstörungen in der Stadt selber nicht so gravierend sind, organisiert Father Joseph momentan Hilfslieferungen an Kleidung und Medikamenten in die am stärksten betroffenen Gebiete. Dies bedeutet eine enorme Zusatzbelastung für ihn.

Gleichzeitig wächst die Schule weiter  - immer mehr Kinder werden aufgenommen, Lehrer müssen betreut und ausgebildet werden. Kinder, die entlang der Eisenbahnschienen leben („Eisenbahnkinder“), kommen jetzt regelmäßig samstags nach Nitika Don Bosco zum Spielen, Essen und um sich zu waschen. Noch immer hängt die meiste Arbeit an Father Joseph selbst, er ist jedoch dabei, sich einen Stab von zuverlässigen Helfern aufzubauen, die mehr und mehr Verantwortung übernehmen werden.

 

St. Joseph’s Centre

 

Glücklicherweise hat die Flutwelle das Gebäude des Centres in Calcutta verschont. Kürzlich berichtete June in einem Telefonat mit Heidrun über ihr derzeitiges Leben und ihre Arbeit:

Johns Gesundheitszustand hat sich glücklicherweise stabilisiert (Kehlkopfkrebs) und er arbeitet so gut er kann mit. Es sind momentan 21 Klienten im Centre. Unterstützt werden John und June seit neuestem von einer Ordensschwester, die selbst drei Familienangehörige durch Drogensucht verloren hat.

June setzt ihre Arbeit mit Kindern und Partnern von Suchtkranken außerhalb des Centres fort. Es ist eine langwierige Aufgabe, aber langsam lernen die Angehörigen, mit ihren suchtkranken Familienmitgliedern besser umzugehen und die eigene Situation zu verkraften.

June hat sich riesig über Heidruns Anruf gefreut und als sie hörte, dass Alexander und Julia im Dezember kommen, war sie völlig aus dem Häuschen. Sie bedankt sich ausdrücklich bei allen, die unseren Verein unterstützen und hat versprochen, bald neue schriftliche Informationen zu schicken.

 

Auch in diesem Jahr möchten wir Euch wieder um eine Spende zugunsten unserer beiden Projekte bitten:

 

PROJEKT-INDIENHILFE e.V.

Dresdner Bank  Freiburg

BLZ 680 800 30

Konto-Nr. 4 027 917 00

 

Bitte überweist das Geld vor Weihnachten, damit wir es möglichst noch in diesem Jahr weiterleiten können. Schon jetzt herzlichen Dank dafür.

    

Viele Grüße von uns allen!