"Fünf Minuten Hilfe ist besser 

als zehn Tage Mitleid"

(Rumänisches Sprichwort)

Lörrach, im November 2007

 

Liebe Freunde und Förderer unserer Projekte!

Die Zeit rennt dahin; zwischen Terminen und Veranstaltungen gehen unsere Gedanken immer wieder Richtung Osten zu den Menschen in Kolkata, die uns im Laufe der Jahre immer wichtiger geworden sind. Durch den Besuch von Christian und Alex ist deutlich geworden, dass sich in den vergangenen 15 Jahren auch durch unsre Hilfe einiges verändert hat. Gleichzeitig stellen wir fest, dass sich auch die Projekte selbst verändern. Deshalb haben wir bei der letzten Mitgliederversammlung Entscheidungen getroffen, die unsere Unterstützung verlagern und gleichzeitig erweitern:


Das Schulprojekt (Father George)

Wie wir schon im letzten Rundbrief berichten konnten, ist die Entwicklung des Projekts in Nitika Don Bosco sehr erfreulich. Father George hat uns bei unserem Besuch seine Idee vorgestellt, eine Stiftung einzurichten, mit deren Ertrag er seine Arbeit auf eine stabile finanzielle Basis stellen will. In der Mitgliederversammlung waren wir uns allerdings einig, dass wir mit dem gespendeten Geld gemäß dem Vereinsziel auch weiterhin direkt die laufende Arbeit von Fr. George - d.h. Schulmaterial, Lehrkräfte, medizinische Versorgung etc. - fördern wollen. Wenn einzelne sich jedoch von der Idee der Stiftung angesprochen fühlen und ihre Spende dafür verwenden wollen, geben wir sie gerne entsprechend weiter (Vermerk auf der Überweisung).


St. Joseph Rehabilitation Centre

Das Centre ist nun seit geraumer Zeit relativ gering belegt, d.h. es sind durchschnittlich 4-6 Rehabilitanden, die fest im Haus wohnen. 5-10 Männer kommen regelmäßig ambulant zum Unterricht. June Pathickaden ist vor kurzem erneut gestürzt und konnte die Hausgeschäfte wieder für einige nur vom Bett aus erledigen.
Die Gelder, die wir dem Centre aus den Spenden zur Verfügung stellen, sollen bekanntlich die Unterhaltskosten des Hauses decken. Aufgrund der aktuellen Situation hat die Vereinsversammlung beschlossen, die Spendengelder nicht mehr jeweils zur Hälfte an das Centre und Fr. George zu überweisen, sondern das Centre jeweils in Abhängigkeit von der Zahl der Rehabilitanden zu bedenken. Die Entscheidung über die prozentuale Verteilung des Geldes wurde dem Vorstand übertragen.


Ein neues Engagement 

Bei unserem Besuch in Kolkata haben wir die "Women's Interlink Foundation" (WIF) kennen gelernt, eine Organisation, die überall über die ganze Stadt verstreut ein beeindruckendes soziales Netzwerk aufgebaut hat. Kopf und Seele des Projekts ist Aloka Mitra, eine Inderin aus der hinduistischen Oberschicht, die sich durch längere Aufenthalte in Europa geprägt für soziale Veränderungen in Kolkata einsetzt. Ihre Schwerpunkte liegen dabei auf Schulprojekten und der Unterstützung von Frauen (Frauenhäuser, Befreiung aus der Prostituion).
Die Organisation arbeitet eng mit den Menschen vor Ort zusammen. So ist es gelungen, in den Räumen verschiedener Polizeiposten in einzelnen Stadtteilen Non-formal-Schools einzurichten, die ähnlich wie bei Fr. George funktionieren. Die Lehrkräfte kommen aus dem jeweiligen Stadtteil oder Slum und werden ebenso wie das Schulmaterial vom WIF bezahlt. Die Vereinsversammlung hat beschlossen, eine dieser Schulen zunächst für ein Jahr mit 1000,- € zu unterstützen. Damit kann der Schulbetrieb für etwa 50 Kinder für ein Jahr gewährleistet werden.

Es tut sich einiges, nicht nur die Stadt Kolkata verändert sich, sondern auch unsere Projekte und unser Engagement. Wir hoffen, dass viele diese neuen Entwicklungen mitgehen und bitten euch deshalb wieder ganz herzlich um eure Spende für die Menschen in Kolkata.

Projekt-Indienhilfe e.V.                            

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

BLZ 600 906 09

Kto. Nr. 000 6860 753


Wir danken euch herzlich für euer Engagement und wünschen euch eine möglichst besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest!