"Wer
immer ein Werk vorhat,
das seine ganze Seele beschäftigt, der ist nie unglücklich." (Felix Dräseke) |
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Reisebericht von Heidrun Abel, Günzburg, im März 2010
Liebe
Freunde und Verwandte, noch immer wirken die Begegnungen
nach, die Mathias und ich bei unserer zweiwöchigen
Reise nach Kolkata an Weihnachten erleben durften.
Mich haben das zupackende, unermüdliche Engagement
und die positive, optimistische Ausstrahlung unserer
Hauptverantwortlichen an den drei Projektstellen aufs
Neue sehr beeindruckt. Besonders, weil dort
Sozialarbeit immer in Verhältnissen stattfindet, die
so widrig wie nur irgend denkbar sind (zermürbendes
Klima, Smog und Schmutz, unberechenbare Wasser- und
Strom- und Lebensmittelversorgung, permanentes
Verkehrschaos, Korruption,...).
Dank Eurer aller Hilfe konnten wir insgesamt
11.000,- € persönlich überreichen.
June
Pathickaden (St. Joseph`s Rehabilitation Centre) Tatkräftig wie eh und je managt die
alte Dame die Therapieeinrichtung, in der bei unserem
Besuch 6 Patienten wohnten. Zwei weitere wurden gerade
aufgenommen. Nach wie vor kommen auch Ehemalige und
Tagespatienten in das Centre, so dass beim Mittagessen
an der langen Tafel 16 bis 20 Menschen versammelt
sind. Father Lennart, ein Priester der seit mehreren
Jahren im Centre wohnt und mitarbeitet (ehemaliger
Alkoholiker), ist Junes rechte Hand und hat die
Aufgabe des Geschäftsführers inne. June fährt täglich
zu Angehörigenbesuchen, bzw. zu AL-ANON-Treffen
(Selbsthilfegemeinschaft für Familien und Freunde von
Alkoholikern) in verschiedene Stadtteile. Immer noch
wird nach einem Nachfolger gesucht, der das Centre in
Zukunft übernehmen kann. Aloka
Mitra (Women´s Interlink Foundation - WIF) 42 aufgeregte und neugierige
Schulkinder warteten bei unserem Besuch darauf, Reime
aufzusagen, Lieder vorzusingen und uns selbstgemalte
Postkarten zu überreichen. Aloka Mitra ging von
Schulkind zu Schulkind, unterhielt sich und lachte mit
den Kindern. Sie sparte auch nicht an Lob für Kinder
und Lehrerinnen. Neben den Slumkindern werden auch
deren Eltern und Geschwister mit Lebensmitteln oder ärztlicher
Versorgung unterstützt. Besonders wichtig ist Aloka
Mitra der enge Draht zur Polizei. Einmal monatlich
treffen sich die Mütter der Schulkinder mit einem
Polizisten und besprechen Aktuelles und Probleme aus
den Slumgebieten. Wir durften dabei sein, als Aloka
Mitra ihren Jahresbericht des Schulprojektes Naba
Disha im Polizeihauptquartier des Bezirkes Ultadanga
(im Norden von Kolkata gelegen) abgab. Imponiert hat
mir ihre souveräne, direkte und gleichzeitig
humorvolle Art im Umgang mit dem Polizeichef und
seinen Mitarbeitern. Laut dessen Aussage ist die
Kriminalität seit Beginn der Projekte von WIF in
seinem Bezirk deutlich zurückgegangen. Mit diesen Neuigkeiten grüßen wir
Euch alle herzlich und wünschen euch ein frohes
Osterfest!
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