(Mother Teresa)

 live aus Kolkata, Januar 2019  

Liebe Freunde!

Die Koffer sind gepackt, der Abschied von Kolkata rückt immer näher. Wir blicken auf zwei sehr ereignisreiche Wochen mit unseren Kindern in Indien zurück. Insgesamt haben wir 17.500 Euro dank eurer Hilfe verteilen können.

Nitika Don Bosco

Obwohl auch in Indien Weihnachtsferien waren, kamen die Kinder am 26.Dezember zu einer großen Weihnachtsfeier in Nitika Don Bosco zusammen. Wir sahen indische Tänze, ein bengalisches Krippenspiel und hörten Weihnachtslieder auf Bengali. Die Kinder hatten große Freude an den Darbietungen und ließen sich begeistern. Im Anschluss bekam jedes der 350 Kinder einen Wascheimer gefüllt mit Obst, Teigtaschen und Süßigkeiten. Das Obst wurde von einem ehemaligen Schüler gespendet, der damit seine Dankbarkeit für das, was er hier erfahren hat, ausgedrückt hat.

Don Bosco Ashalayam

Wir wurden von den Jungen und Mädchen des Ashalayam sehr herzlich empfangen. Sie führten uns voller Stolz durch die Klassenräume, zeigten uns aber auch die Küche, die Lehrschneiderei und die Produkte, die sie zum Verkauf herstellen – z.B. Notizbücher, Lesezeichen, Taschen usw. Es ist jedes Jahr ein Fest, wenn die ehemaligen Bewohner mit ihren Familien zu Besuch kommen und erzählen, was aus ihnen geworden ist. Im Ashalayam selber leben nur wenige Kinder, die meisten sind auf 23 von Sozialarbeitern geführten Häusern in der Umgebung verteilt, dort fühlen sie sich zu Hause, das ist ihre Familie.

Father Joseph

Father Joseph führte uns mit seiner Sozialarbeiterin Sajia Kattoon in die Slums der Umgebung. Gemeinsam mit unseren Kindern haben wir Essen und Süßigkeiten verteilt. Viele haben uns ihre Behausungen gezeigt und Sajia Kattoon hat uns erzählt, wer von Fr. Joseph unterstützt wurde. Dabei hat er nicht nur Nahrungsmittel verteilt, sondern auch eine Dachreparatur bezahlt oder eine Arztbehandlung ermöglicht. Obwohl sich die Situation in Indien insgesamt gebessert hat, ist es erschütternd zu sehen, wie so viele Menschen unter solch schlechten Bedingungen leben müssen. Wir wollen uns gar nicht vorstellen, wie es hier in der Regenzeit aussehen muss. Auch die Alten werden von Fr. Joseph nicht vergessen. Einmal im Monat verteilt er an ca. 100 Personen Waschmittel, Seifen, Decken und Lebensmittel (s. Foto).  

Father George

Fr. George ist ein richtiger Pionier. Seine Mitbrüder nennen ihn passenderweise „grasdigger“. In seiner neuen Wirkungsstätte, ca. 300km nördlich von Kolkata, betreut er 25 Dörfer. Obwohl er offiziell für den Bau einer Don Bosco Schule vor Ort ist, versucht er vor allem, in den Bereichen Bildung und Gesundheit Hilfe zu leisten. In einem Dorf soll im nächsten Monat Unterricht von 7.00-9.00 Uhr abgehalten werden, damit die Kinder daran gewöhnt werden zur Schule zu gehen, bevor sie im Anschluss die Regelschule besuchen. Der regelmäßige Schulbesuch ist trotz Schulpflicht auf dem Land leider noch nicht üblich. Er motiviert die Menschen immer wieder nicht nur die Hand aufzuhalten, sondern selbst aktiv zu werden.

Women's Interlink Foundation (WIF) - Aloka Mitra

Wir haben eine Klasse in der Polizeistation Entally besucht. Dort hat eine Lehrerin mit 18 Kindern gelernt. Es ist eine der beiden Klassen (insgesamt sind es 15), die von uns unterstützt werden. Die Kinder kommen nach der Regelschule nachmittags für zwei Stunden dorthin, um den Schulerfolg zu sichern. Genauso wichtig ist die Verbesserung ihrer Gesundheit. Dafür werden sie zu Beginn gründlich untersucht und einmal im Monat kommt ein Arzt, der, wenn nötig, Medikamente gibt. All diese Dinge werden für jeden Schüler dokumentiert. Neben der schulischen Unterstützung sind die persönliche Betreuung und Erziehung wichtige Faktoren. Oft können die Eltern, die auf der Straße leben, diese Hilfe nicht leisten. Im Gespräch mit Aloka Mitra wurde klar, dass WIF immer weiter wächst. Sie sieht in unterschiedlichen Bereichen Handlungsbedarf. Vor allem liegen ihr die Mädchen und Frauen am Herzen, da diese besonders schutzlos sind.

Intensive und ereignisreiche Wochen sind zu Ende gegangen, die uns noch lange in Erinnerung bleiben. Im Februar treffen wir uns, um die Erlebnisse mit den anderen Vorstandsmitgliedern zu teilen und die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Herzliche Grüße von uns allen!