Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

(2. Timotheus 1,7)



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 Günzburg, Mai 2020  


Liebe Freunde und Förderer unserer Projekte,

ihr könnt euch vorstellen, dass in dieser Zeit der Pandemie unsere Sorge besonders unseren Freunden in Kolkata gilt. Auch in Indien gibt es Ausgangssperren, aber dass ein Kontaktverbot in den Slums nicht einzuhalten ist, ist offensichtlich. Tausende Wanderarbeiter mussten Kolkata verlassen und nach Hause in die Dörfer fahren, ohne Einkommen für ihre Familien auf unbestimmte Zeit. In diesem Jahr sind rund 23.000€ zusammengekommen. Eine äußerst beeindruckende Summe. Und gerade weil die Corona-Krise sicherlich noch viel Bedarf wecken wird, ist diese Summe besonders wichtig.


Father Nirmal (Nitika Don Bosco – Non Formal School)

Die Kinder müssen ebenso zu Hause bleiben. Fr. Nirmal hat versucht, einige Familien zu unterstützen, allerdings sind auch in Kolkata bereits einige Corona-Fälle aufgetreten. Im Moment herrscht Stillstand, allerdings nicht für die Not der Menschen. Für die Patres ist diese Situation natürlich besonders schlimm, weil auch nicht abzusehen ist, wie sich die Situation noch entwickeln wird.


Father Mathew (Ashalayam)

Die meisten Kinder mussten aufgrund der Corona-Bestimmungen nach Hause geschickt werden. Die Patres halten zu diesen Familien, die häufig auf dem Gehsteig wohnen und als Tagelöhner gerade nichts verdienen können, so gut es geht Kontakt. Fr. Mathew plant, sie durch Geld und Lebensmittel direkt zu unterstützen. Ein Gebäudeteil des Ashalayams, das weit genug von den Hauptgebäuden entfernt ist, wurde obdachlosen Familien als Nachtquartier zur Verfügung gestellt. Die Heimkinder, die zu niemandem geschickt werden konnten, sind wie gewohnt da und werden mit Lern-, Sport- und Fernsehzeiten beschäftigt. Fr. Mathew plant, in der Schneiderei Masken herstellen zu lassen. Diese sollen an die Armen verteilt werden, damit sie an öffentlichen Orten Schutzmasken tragen können. Insgesamt beschreibt er die Situation als sehr düster und ist in Sorge, dass auch in ihrer Einrichtung Lebensmittel und Geld für die Versorgung der Kinder knapp werden könnte.


Father Joseph Aymamathil(Mother-Baby-Program)

Trotz Ausgangssperre gibt es täglich Essensausgaben, die durch eure Spenden finanziert wurden. Die Mitarbeiter wie Sasia Kattun arbeiten mit Mundschutz. Die Verteilungen finden momentan nicht in Nitika statt, aber regelmäßig wurden die Menschen in den Slums mit dem Nötigsten versorgt. Die Anspannung ist groß und die Gewalt zwischen den Menschen, die sich nicht an die Regeln halten und der Polizei, die auch vor Attacken nicht zurückschreckt, nehmen zu. 


Aloka Mitra (Women’s Interlink Foundation)

Aus dem WIF haben wir aktuell noch keine neuen Informationen. Da durch den verheerenden Sturm, der Kolkata vor einer Woche heimgesucht hat, auch die digitalen Möglichkeiten eingeschränkt sind, kann es wohl mit einem zuverlässigen Kontakt noch etwas dauern.


Father George Myppan (Jamdanga)

Father Myppan berichtet, dass die Menschen in den Dörfern nicht verstehen, wie wichtig die Kontaktsperre ist. Besonders leiden die Tagelöhner, die nicht mehr in den Städten arbeiten können. Sie müssen hungern und keiner kümmert sich um sie. Es ist die Zeit der Ernte. Der Weizen kann mit dem Mähdrescher geerntet werden, aber das Gemüse bleibt auf den Feldern. Er hofft, dass er im Ernstfall Soforthilfe geben kann, wenn sich die Situation verschlimmert.


Wir danken euch herzlich für eure Hilfe. Diese schweren Zeiten treffen die armen Menschen besonders hart.


Projekt Indienhilfe e.V.

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

IBAN DE82 3006 0601 0006 8607 53

BIC DAAEDEDD

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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