Die Liebe Gottes schlägt immer
eine Brücke über einen
Abgrund.

(Karl Barth)



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 Günzburg, November 2020  


Liebe Freunde, Begleiter und Unterstützer unserer Projekte,

die Ereignisse der vergangenen Monate haben uns auf globaler und der engsten persönlichen Ebene vor Augen geführt, wie zerbrechlich das Leben ist. Einerseits bringt die Corona-Pandemie Gesellschaften an den Rand der Belastungsfähigkeit, andererseits bewegt uns nach wie vor zutiefst der Verlust von Father A.C. Joseph Aymanathil, der im Juli im Alter von 73 Jahren an einer Covid 19-Infektion verstorben ist. In den Berichten aus allen Projekten wird deutlich, wie einschneidend die Pandemie und der damit einhergehende Lockdown das Leben in Kolkata verändern und wie sehr die Menschen darunter leiden, unter diesen Umständen ihren Lebensunterhalt zu sichern. Zur Jahreshauptversammlung am 08.11.2020 konnten wir über eine Videokonferenz mit Father Nirmal direkt sprechen. Es war eine ergreifende Begegnung und die Berichte aus Nikita Don Bosco haben uns sehr bewegt, da auch einige der uns bekannten Patres von Covid 19 betroffen waren. Father Nirmal berichtete über das Leben in den Slums. Er und die anderen Leiter der Projekte haben immer wieder betont, wie wichtig unsere Unterstützung für die Durchführung der Projekte und die Versorgung der ärmsten Menschen ist.


Father Nirmal (Nitika Don Bosco - Non Formal School)

Von Father Nirmal haben wir aus erster Hand erfahren, dass die Schulen in Kolkata immer noch geschlossen sind und damit auch die Non Formal School nicht stattfinden kann. Ein digitaler Unterricht ist nicht möglich. Mindestens genauso schwer wie die ausfallenden Stunden wiegt, dass die Kinder nicht mehr aus den Slums kommen, um Kinder aus anderen Kulturkreisen zu treffen und deren Lebensweisen kennenzulernen. Father Nirmal hofft, dass die Kinder sehr bald in kleineren Klassen mindestens in English und Mathematik unterrichtet werden können. Im Moment versuchen die Lehrer den Kontakt zu den Familien zu halten und die Ärmsten mit dem Notwendigsten zu unterstützen.


Father Mathew (Don Bosco Ashalayam)

Die Jugendlichen, die wegen der Beschränkungen das Ashalayam verlassen mussten, und ihre Familien, die oft auf den Straßen der Stadt leben, kämpfen ums Überleben. Die Patres unterstützen diese Familien soweit es geht mit Lebensmitteln und einige auch mit Geld für eine medizinische Notversorgung. Obwohl sich durch die steigende Anzahl der Covid 19 Fälle und den Lockdown die Lage zuspitzt, ist ein kleiner Lichtblick, dass die Patres versuchen, die ältesten Jugendlichen wieder zu unterrichten und sie so auf einen Beruf vorbereiten.

Father John Maliakal (Mother-Baby-Program)

Father John Maliakal hat die Aufgaben von Father Joseph Aymanathil übernommen. Das Team hat nun schon weit über 230 Tage hinweg Essen an die Slumbewohner ausgegeben. Das Essen wird in Nitika gekocht und dann mit einem Handwagen in die Slums gebracht und verteilt. Die Lage der Slumbewohner ist nach dem Bericht von Father Nirmal noch immer sehr angespannt.


Womens's Interlink Foundation (WIF) - Aloka Mitra

In einer längeren Mail berichtet Aloka Mitra Anfang November, dass sie trotz Corona und den starken Unwettern vor wenigen Wochen die Mädchen in den Heimen sicher halten konnten. Auch die verschiedenen Centers in den Slums konnten sich weiter um die Kindern kümmern und sie wurden mit Masken, Hygieneartikeln, und Nahrungsmitteln versorgt. In Kürze bekommen wir einen Bericht über die beiden von uns unterstützten Nachhilfezentren Ultadanga und Nabadishu.


Father George Myppan (Jamdanga)

Das Schulprogramm in den Dörfern läuft gut. Allerdings kommen die Arbeiten beim Bau der Gemeinschaftshalle nur langsam voran. Zurzeit steht die Reisernte an. Father George Myppan ermöglicht Familien, deren Ernte durch die Überschwemmungen zerstört wurde, bei der Reisernte auf den Feldern des Centers zu helfen und dafür Reis zu bekommen. Wegen des Lockdowns und der damit eingeschränkten Reisemöglichkeiten haben die Familien nach wie vor nur sehr beschränke Möglichkeiten ihren Unterhalt zu bestreiten.


Sister Roze Ezerath (Auxilium Convent School DUM DUM),

Zum ersten Mal haben wir uns entschieden, auch eine von Salesianer Schwestern geführte Mädchenschule zu unterstützen. Hier können Mädchen von der ersten bis zur zwölften Klasse zur Schule gehen. Gerade die jungen Frauen haben es in Indien besonders schwer eine gute Ausbildung zu erhalten, da nach wie vor den Jungen in jeder Hinsicht der Vorzug gegeben wird. Deswegen brauchen die Mädchen besondere Unterstützung. Auch diese Schule ist zurzeit geschlossen und die Schwestern unterstützen die Familien mit Nahrungsmitteln und anderen Gütern. 


An diese Neuigkeiten schließen wir die Bitte an, uns auch diesmal wieder durch Eure Spende zu unterstützen. Alle Spenden werden in vollem Umfang den Projekten zugeleitet!

Herzliche Grüße von uns allen!


Projekt Indienhilfe e.V.

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

IBAN DE82 3006 0601 0006 8607 53

BIC DAAEDEDD

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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