Chronik
Wir
hatten uns 1992 nicht vorgestellt, dass wir mit dem Projekt
Indienhilfe einen so großen Erfolg haben würden. Aus der ersten
Idee ist ein Spendenprojekt erwachsen, das es uns ermöglicht,
unsere Freunde in Kalkutta regelmäßig zu unterstützen. Auch der
persönliche Kontakt ist intensiver geworden und mit Spannung
verfolgen wir nun seit über 30 Jahren die Entwicklung in den
Projekten.
1992
Heidrun
Abel und Michaela Spörl reisen erstmals nach Kalkutta (Indien),
um bei den Don Bosco Schwestern caritativ tätig zu werden. Dort
lernen sie das Ehepaar June und John Pathickaden und den
Salesianer Pater Fr. Joseph Aymanathil kennen. Alexander Rein
kommt zu Besuch und beschließt, die Not in Kalkutta durch
finanzielle Hilfe von Freunden und Verwandten zu lindern. Es
entsteht die Idee, das Rehabilitation Centre von June und John
sowie die Schule und die Arbeit in den Slums von Father Joseph
regelmäßig zu unterstützen.
"Ich
kann erkennen, dass Gott jede Arbeit für die Armen unterstützt."
(Fr. Joseph)
1993
Alexander
Rein kann seinen Freund Christian Pachtner für das Projekt
gewinnen. Das Quartett kommt seit diesem Zeitpunkt regelmäßig
zusammen, um alle organisatorischen Angelegenheiten zu
besprechen.
1994
Fr.
Joseph schreibt in einem seiner regelmäßigen Rundbriefe, dass es
ihm gelungen ist, eine infektiöse Augenkrankheit, die unter den
Schulkindern ausgebrochen ist, unter Kontrolle zu bringen, indem
er 800 Fläschchen Chloramphenicol verteilt hat. Alexander Rein
ist erneut für zwei Monate in Kalkutta und arbeitet dort in
einem Armenkrankenhaus.
1995
Fr.
Joseph kann an 340 Schüler der Slumschule Hefte ausgeben und
verteilt 150 Schulranzen und Regenschirme.
"Wir
sind froh darüber, dass wir die bedürftigsten Menschen nie
abweisen müssen." (Fr. Joseph)
1996
Alexander
Rein und Julia Hartmann reisen nach Indien zu unseren Projekten.
Fr. Joseph durfte mehrere Räume in Nitika Don Bosco in
Klassenzimmer umbauen - die Kinder sitzen jetzt an richtigen
Schulbänken und können viel besser lernen. Das Rehabilitation
Centre wird erweitert indem ein zweites Stockwerk angebaut
wird.
1997
Christian
Pachtner besucht die Projekte in Kalkutta und überbringt ihnen
die Jahresspende von 1996/97. Von dem Geld werden hauptsächlich
Medikamente gekauft. Es ist möglich, die vielen
Tuberkulosepatienten regelmäßig mit Tabletten zu versorgen. Mit
Hilfe von mehreren Spendenorganisationen werden neue
Klassenräume werden fertiggestellt und mit Schulbänken
ausgestattet.
June
und John erhalten nach langen Verhandlungen endlich die
Erlaubnis zum Bau des ersten Stockes ihres Centres, um mehr
Patienten bei sich aufnehmen zu können.
1998
Am 29.
Januar wird das alljährige Fest zu Ehren von Don Bosco gefeiert,
an dem ca. 1200 Menschen teilnehmen. Die Kinder bieten Lieder,
Tänze und Theaterstücke zur Freude der Anwesenden dar. Alexander
Rein besucht erneut die beiden Projekte in Kalkutta.
"Ein
Licht der Hoffnung wird von Leuten wie euch entzündet." (John
Pathickaden)
1999
Fr.
Joseph berichtet von einem verheerenden Feuer, das in den Slums
ausgebrochen ist und 20 Häuser zerstört hat. Er kann an die
betroffenen Familien je 1000 Rupies als Ersthilfe ausgeben.
Durch
Anmieten einer Wohnung kann im Rehabilitation Centre das
AA-Programm nun auch für Frauen angeboten werden.
Das
Projekt Indienhilfe wird als gemeinnütziger Verein mit seinem
Sitz in Günzburg eingetragen. Der Lions-Club Illertissen spendet
die Einnahmen des Lions-Club-Balls 1999 zugunsten des Vereins.
2000
Von
der sogenannten Millenniumsflut sind große Teile Westbengalens
erfasst worden. Fr. Joseph reist in die betroffenen Gebiete und
versucht finanziell, aber auch mit Kleidung und Decken zu
helfen.
Neben
der Betreuung und Arbeit mit 21 Patienten werden im
Rehabilitation Centre auch Schwestern und Priester für diese
Arbeit ausgebildet. Die Angebote Familienangehörige
Alkoholabhängiger (Al-Anon) wachsen weiter und es gibt diese
Gruppen bereits in vielen Teilen der Stadt mit insgesamt 120
Teilnehmern. Dabei geht es oft um den Versuch, die kaputten
Familien wieder zu stärken.
Der
Rotary-Club-Bingen sammelt Brillengestelle für die Slumkinder
und spendet zugunsten der Projekte. Alexander Rein und Julia
Hartmann reisen im Dezember nach Kalkutta um die Projekte zu
besuchen.
2001
Der
Bau von 15 Häusern in den Slums kann begonnen werden, nachdem
die Flutkatastrophe vorbei ist. Father Joseph bekommt die
Brillengestelle aus Bingen. Regina Aschenbrenner reist zu Father
Joseph nach Kalkutta.
2002
Das
Projekt Indienhilfe feiert sein 10-jähriges Bestehen.
2003
Mitglieder des Projekts treffen Father Joseph bei seinem
Deutschlandbesuch in Ludwigsburg. Die innere Verbundenheit und die
gegenseitige Wertschätzung sind für alle spürbar.
2004
Am 18.07. stirbt John Pathickaden an seiner Krebserkrankung. June
führt das Centre allein weiter und betreut die Al-Anon Gruppen
(Gruppen für Angehörige von Suchtkranken). Heidrun, Michaela und
ihr Freund Achim reisen nach Kalkutta. Sie nehmen an der
Verteilung von Nähmaschinen teil und besuchen Familien in den
Slums.
2005
Father
Father Joseph übergibt die Hauptverantwortung für die Schule an
seinen Mitbruder Father George Myppan. Fr. George möchte v.a.
die hygienische und gesundheitliche Situation der Slumkinder
verbessern.
2006
Bei Fr. George finden besonders die Angebote für die
Straßenkinder wachsenden Zulauf. Das Rehabilitation Centre
besteht seit 20 Jahren und finanziert sich nach wie vor
ausschließlich aus Spenden.
“Unsere Arbeit ist am effektivsten, wenn wir wie eine ´universal
family´ arbeiten.“ (Father George)
2007
Alexander und Christian besuchen die Projekte in Kalkutta. Sie
lernen Fr. George persönlich kennen und sind von seinem
Engagement für die Slumkinder beeindruckt. June, mittlerweile 77
Jahre, hat wenig Patienten, sie selbst ist körperlich etwas
eingeschränkt.
Der
Vorstand des Projekts beschließt zu den beiden Projekten auch
die „Women`s Interlink Foundation“ (WIF) unter der Leitung von
Aloka Mitra zu unterstützen. Schwerpunkte der Arbeit liegen in
Schulprojekten und der Unterstützung von Frauen.
2008
Insgesamt sind täglich rund 700 Slumkinder zum Unterricht in
Nitika Don Bosco. Mit Spendengeldern können auch Operationen von
Schwerkranken finanziert werden. June kann wieder mit vollem
Einsatz arbeiten. Die Patienten werden jetzt auch handwerklich
beschäftigt. Aloka Mitra kann mit den Spendengeldern den
Schulbetrieb für 50 Kinder für ein Jahr finanzieren.
2009
Fr. George kommt zu Besuch nach Deutschland. Er betont
besonders, dass ihm der bewusste Umgang mit Geld wichtig ist. Er
will, dass die Studenten Geld sparen, damit sie ihr Studium
teilweise selbst finanzieren können. June wird seit längerem von
Fr. Lennart unterstützt. Es sind 6 stationäre Patienten und 15
Tagespatienten im Centre. Aloka Mitra hält engen Kontakt zur
Polizei, um mögliche Probleme in den Slums sofort zu erkennen.
Die Kriminalität ist seit dieser Zusammenarbeit zurückgegangen.
Heidrun und ihr Mann Mathias verbringen Weihnachten in Kalkutta.
2010
Fr. George erhält Unterstützung von Frauen aus den Slums, die er
als Lehrerinnen gewinnen kann. June bekommt immer wieder Hilfe
von ausländischen Freunden, die eine zeitlang bei ihr arbeiten.
Die finanzielle Unterstützung für Aloka Mitra soll ausgeweitet
werden.
„Give
me the strengh, to make my love fruitful in service.“
(Rabindranath Tagore)
2011
Es kommt zu einem erneuten Wechsel in der Leitung der Slumschule
in Nitika Don Bosco. Fr. George wird überraschend abberufen und
sein Mitbruder Fr. James Matthew übernimmt mit großem Engagement
die neue Aufgabe.
“I
will do my best to help them study well and live life to the
full.” (Father James)
2012
Im Februar reisen Alexander, Tilman und Annegret nach Kolkata.
Father James hat sich gut eingearbeitet und versucht u.a. die
familiäre Situation der Slumkinder zu verbessern. Aloka Mitras
Schulprojekt überzeugt v.a. durch die enge Zusammenarbeit mit
der örtlichen Polizei. June nimmt aus gesundheitlichen Gründen
keine Patienten mehr auf. Das Projekt Indienhilfe feiert sein
20-jähriges Bestehen in Günzburg. “Once again thank you very
much for being a channel of God’s providence and love.” (Father
James)
2013
Fr. George Myppan hat, nachdem der die Slumschule in Nitika
verlassen hat, Leiter von Don Bosco Ashalayam, einem Heim für
Weisenkinder am Bahnhof, geworden. Seit diesem Jahr geht ein
Teil des gespendeten Geldes auch dorthin. "Teile dein Lächeln
auf deinem Weg mit anderen!" (Ashalayam, Heim der Hoffnung)
2014
Bei den Salesianern in Nitika Don Bosco gibt es erneut einen
Wechsel. Fr. James hat das Amt des Vize-Provinzials seines
Ordens übernommen und deshalb seine Aufgaben in die Hände von
Fr. Mathew übergeben.
2015
In Nitika werden neben den Slumkindern nun auch alte und
gebrechliche Menschen unterstützt. Fr. Joseph kann mit unseren
Spenden unbürokratisch Soforthilfe in den Slums leisten, wo sie
gebraucht wird. Fr. George ist von Don Bosco Ashalayam nach
Berhampore, einem Ort westlich von Kolkata, abberufen worden.
Der neue Leiter von Ashalayam heißt Fr. Alfred Paul.
2016
Heidrun Abel und ihre Freundin Rosa Ruess reisen kurz vor Ostern
nach Kolkata. Sie sind sehr beeindruckt, wie engagiert und mit
welch positiver Ausstrahlung die Verantwortlichen dort mit den
Slumbewohnern zusammenarbeiten. Erstmals konnten sie Father
Mathew Parakonath, der nun schon seit 2 Jahren die
Non-Formal-School in Nitika Don Bosco leitet, persönlich kennen
lernen. Insgesamt werden mittlerweile 650 Kinder und Jugendliche
aus den umliegenden Slums gefördert. Am 4. September wird Mutter
Teresa heiliggesprochen.
„Dazu ist der Mensch geschaffen, zu lieben und geliebt zu
werden." (Mutter Teresa)
2017
Das Spendenprojekt feiert sein 25-jähriges Jubiläum. Ende
Februar reisen Christian Pachtner und Albrecht Clement für 10
Tage nach Kolkata. Sie sind bei allen Projekten freudig
aufgenommen worden und haben einen bleibenden Eindruck erhalten
über die fortlaufend wichtige Arbeit für die Armen und
Benachteiligten.
Weihnachten
2018/2019
Die Familien Rein und Spörl reisen über Weihnachten nach
Kolkata. Sie können alle Projekte besuchen und gewinnen wieder
einen besonderen Eindruck der Arbeit vor Ort. Sie beteiligen
sich an der Essensverteilung von Fr. Joseph in den Slums, sie
besuchen Ashayalam, bekommen ein Konzert der Non formal school
und besuchen den Unterricht, der vom WIF organisiert wird.
Außerdem können sie auch Fr. George in Jamdanga, außerhalb
Kolkatas, besuchen und seine Arbeit in den Dörfern begleiten.
Juli 2020
Am 19. Juli 2020 verstirbt Fr. Joseph Aymanathil im Alter von 73
Jahren. Über 25 Jahre sind wir eng mit ihm verbunden gewesen und
haben seine aufopferungsvolle Arbeit immer sehr bewundert. Wir
sind dankbar, dass die Arbeit in seinem Sinn weitergeführt wird.
November 2022
Wir feiern das Jubiläum unserer 30-jährigen Spendenarbeit in
Rothenburg ob der Tauber. Dabei blicken wir auf die Anfänge und
die Entwicklung und Veränderungen unsere Projekte, die wir über
diese Zeit unterstützen dankbar zurück.
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10-Jahres-Jubiläum:
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